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Sparen – Die Psychologie des Sparens

Worum geht es?

Verhaltensökonominnen und -ökonomen sprechen sich gegen Rationalität hinter menschlicher Entscheidungsfindung aus, indem sie sagen, dass Individuen deutlich irrationaler handeln als bisher angenommen. Unser irrationales Handeln kann sich negativ auf unsere Zukunft auswirken – insbesondere in Bezug auf das Thema «Sparen». Du möchtest wissen, wie dich deine Psyche austrickst? Dann ist dieser Blogbeitrag genau das Richtige für dich!

Psychologe Dan Ariely rät Menschen dazu, ihr Wissen über Rationalität anzuwenden, während sie Entscheidungen treffen, damit sie mit der Herausforderung «irrational zu handeln» besser umgehen können. Schon gewusst? Menschen überschätzen ihre eigene Gewohnheitsbildung, welche über die Zeit an ein höheres Konsumniveau geknüpft ist. Das kann bei der Zukunftsplanung – beispielsweise beim Sparen für den Ruhestand – zu sogenannten «Projektionsverzerrungen» führen.

Was hat Irrationalität mit Sparen zu tun?

Fest steht: Menschen entscheiden häufig irrational, nicht in ihrem besten Interesse und haben es folglich schwer, Risiken richtig einzuschätzen, weshalb sie diese teils überschätzen. Auch fällt es Menschen schwer, auf einen kurzfristigen Nutzen (z.B. einen Urlaub, einen Luxusgegenstand oder regelmässige Restaurantbesuche) zu verzichten und stattdessen langfristig zu sparen. Menschen tendieren ausserdem dazu, komplexe Entscheidungen zu vermeiden, weshalb sie sich i.d.R. nicht für einen Sparplan entscheiden, was dazu führt, dass sie sich am Status-Quo festhalten.

Warum fällt uns das Sparen schwer?

Die langfristigen Folgen unserer finanziellen Entscheidungen, die wir im Hier und Jetzt treffen, sind uns nicht immer bewusst. Daher ist unsere Motivation, heute Geld zu sparen, um in Zukunft ein besseres Leben zu haben, begrenzt.

Zudem ordnen wir unser Geld gedanklich diskreten Konten (Gehalt, Ersparnisse, Ausgaben) zu – innerhalb dieser «mentalen Konten» wird das Geld aber nur ungern verschoben. Schauen wir uns die sogenannte «mentale Buchhaltung» an, wirken sich je nach Kontext gleiche Anreize unterschiedlich aus: Marc ist bereit, zusätzlichen Zeitaufwand (bspw. zur Anreise) zu investieren, damit er CHF 5.- von einem CHF 25.- teuren Gegenstand sparen kann. Marc ist aber nicht bereit, denselben zusätzlichen Zeitaufwand zu investieren, um die gleichen CHF 5.- von einem CHF 225.- teuren Gegenstand einzusparen. Bei diesem Beispiel haben wir andere Kontexte, nämlich Gegenstände zu unterschiedlichen Preisen, aber denselben Anreiz CHF 5.- zu sparen.

Warum uns das Sparen so schwer fällt, begründen Psychologinnen und Psychologen ausserdem mit der sogenannten «Verlustaversion»: Wir haben die Tendenz, Verluste stärker, respektive schmerzlicher zu empfinden als Gewinne. Überlegt Marc also, CHF 1'000 von seinem zu Verfügung stehenden Geld auf das Sparkonto einzuzahlen, nimmt er diesen «Verlust» schmerzlicher wahr als den «Gewinn», CHF 1'000 mehr auf seinem Sparkonto zu haben.

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